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Reaktion auf Angriffe Israel erleichtert Bewaffnung seiner Bürger

Nach den jüngsten Anschlägen kündigt Israel Erleichterungen bei der Ausgabe von Waffenscheinen an. Außerdem wird die Liste von Orten ausgeweitet, wo Bürger Waffen tragen dürfen.
Jüdischer Siedler mit Gewehr: Regierung will Waffenzugang erleichtern

Jüdischer Siedler mit Gewehr: Regierung will Waffenzugang erleichtern

Foto: © Amir Cohen / Reuters/ REUTERS

Jerusalem - Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern wird so gewaltsam ausgetragen wie lange nicht mehr, erst am Dienstag erschütterte der Anschlag auf eine Synagoge in Jerusalem das Land. Nun will die israelischen Regierung ihren Bürgern den Zugang zu Waffen erleichtern.

Der israelische Minister für Innere Sicherheit, Yitzhak Aharonovich, billigte am Donnerstag Erleichterungen bei der Ausgabe von Waffenscheinen. Wachmännern solle es nun drei Monate lang erlaubt werden, ihre Waffen mit nach Hause zu nehmen, berichtete die Nachrichtenseite "ynet".

Zudem werde man die Liste von Ortschaften ausweiten, deren Einwohner Waffen tragen dürfen. Veteranen von Eliteeinheiten der Armee und Offizieren sollte es ebenfalls erlaubt werden, sich zu bewaffnen. Schon jetzt gehören bewaffnete Zivilisten zum Straßenbild in Israel.

Am Dienstag hatten zwei Palästinenser bei einem Anschlag auf eine Synagoge in Jerusalem fünf Menschen getötet. In den vergangenen Wochen war es wiederholt zu Anschlägen gekommen, weshalb Israel ankündigte, seine Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken. Experten bekräftigen die Regierung darin.

Sicherheitsrat ruft zur Kooperation auf

"Wir brauchen so viel Polizeipräsenz in den Straßen wie nur möglich", sagte Boaz Ganor, Direktor des Internationalen Instituts zur Terrorismusbekämpfung in Herzliya. "Wir müssen die Zahl der Leute erhöhen, die eingreifen können, wenn in ihrer Umgebung etwas geschieht."

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte den jüngsten Anschlag auf die Synagoge am Donnerstag in einer einstimmig verabschiedeten Erklärung verurteilt. Bei der Attacke habe es sich um einen "verabscheuungswürdigen Terrorangriff" gehandelt.

Der Sicherheitsrat rief die Konfliktparteien zur Kooperation auf. Politische Anführer und Bürger müssten gemeinsam daran arbeiten, die "Spannungen zu verringern, Gewalt zurückzuweisen, sämtliche Provokationen zu vermeiden und einen friedlichen Weg zu suchen".

bka/dpa