Politik

Landungen aus der Hochrisikozone GdP kritisiert unkontrollierte Iran-Flüge

Am Moskauer Flughafen wird jeder Passagier von einer Heerschar medizinischer Mitarbeiter überprüft.

Am Moskauer Flughafen wird jeder Passagier von einer Heerschar medizinischer Mitarbeiter überprüft.

(Foto: imago images/ITAR-TASS)

Die deutschen Landgrenzen sind wegen der Corona-Pandemie nur noch für Pendler und den Warenverkehr geöffnet. Anders sieht es auf dem Luftweg aus: Selbst aus Hochrisikozonen wie dem Iran landen Flüge planmäßig in Deutschland. Medizinische Kontrollen sind demnach Fehlanzeige.

Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jörg Radek, fordert angesichts der Corona-Krise eine Einschränkung des Flugverkehrs. Hintergrund ist, dass die deutschen Grenzen auf dem Landweg geschlossen wurden - mit Ausnahme für Berufspendler und den Warenverkehr. Gleichzeitig treffen nach wie vor Flüge aus Hochrisikozonen wie dem Iran ein. Demnach finden auch keinerlei medizinische Kontrollen an den betroffenen Flughäfen statt, und es werden keine Passagiere zurückgewiesen.

"Wenn wir die Grenzen an Land schließen, dann müssen wir auch den Luftverkehr einschränken", sagte Radek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Am besten sei, wenn bestimmte Maschinen "gar nicht erst starten". Dies sei mit den Herkunftsstaaten der Fluggesellschaften zu klären. Vor allem mit Blick auf den Iran fügte der GdP-Vize hinzu, dass man Maßnahmen treffen müsse, "dass so etwas nicht möglich ist".

Der in Teheran geborene Grünen-Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour berichtet ebenfalls von Deutsch-Iranern, die den Iran zuletzt in Richtung Deutschland verlassen und sich gewundert hätten, dass sie einfach so hätten einreisen können. "Wenn es heißt, man solle in diese Länder nicht fliegen, dann muss natürlich umgekehrt für Menschen, die von dort zurück kommen, ebenfalls gelten, dass Tests gemacht und sie in Quarantäne geschickt werden", sagte Nouripour dem RND.

Auch an diesem Montag ist ein Direktflug aus Teheran planmäßig um 10.20 Uhr in Frankfurt am Main eingetroffen. Weitere Flüge sind vorgesehen. Das Büro der Fluggesellschaft Iran Air war für eine Reaktion telefonisch nicht zu erreichen.

Im Iran war die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus zuletzt innerhalb eines Tages um 129 gestiegen. Insgesamt gab es in dem Land laut offizieller Darstellung bereits 853 Covid-19-Tote und 14.991 Infektionsfälle. Allerdings wird von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.

Quelle: ntv.de, chr

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