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Meinung Nordkorea

Kim Jong-un ist tot. Oder quicklebendig

Rätsel über Verbleib von Kim Jong-un – Privatzug gesichtet

Nach inzwischen zwei Wochen Abwesenheit wird zunehmend über den Verbleib von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un gerätselt. Nach widersprüchlichen Berichten über den Gesundheitszustand Kims wurde sein mutmaßlicher Privatzug von US-Experten gesichtet.

Quelle: WELT / Kevin Knauer

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Seit Tagen kursiert das Gerücht, Nordkoreas Diktator Kim Jong-un sei tot. Tatsächlich stimmt einiges nachdenklich. Dazu zählt nicht nur, dass er erstmals bei der jährlichen Ehrung des Staatsgründers fehlte, sondern auch seine Zugehörigkeit zur Corona-Risikogruppe.

Lebt Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un noch, oder ist er am Mittwoch gestorben? Und was passiert, wäre er tot? Pjöngjang schweigt. Das tut es immer in solchen Fragen. Gesichert ist nur Folgendes.

Erstens. Am 11. April trat Kim bei einer Politbürositzung zum letzten Mal auf. Bei der Sitzung seines Scheinparlaments zwei Tage später fehlte er. Ebenso am 15. April bei der jährlichen Ehrung des Staatsgründer Kim Il-sung in dessen Mausoleum. Es war das erste Mal, dass Kim diesen Termin versäumte.

Zweitens. Vergangenen Montag meldete CNN, Kim schwebe in Lebensgefahr. Donald Trump sagte dazu nicht, das sei „fake news“. Er sagte vorsichtig, die Nachricht stimme „wahrscheinlich“ nicht. Außenminister Mike Pompeo sagte am Freitag, Amerika beobachte die Lage „aufmerksam“.

Nach sechs Jahren taucht Kim Jong-uns Tante wieder auf

Erstmals seit mehr als sechs Jahren ist die Tante des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten. Die Staatsmedien zeigten Bilder, auf denen die 73-Jährige bei einem Konzertbesuch in Pjöngjang zu sehen ist.

Quelle: WELT

Drittens. Am Dienstag hieß es in Chinas Internet, Peking habe ein Ärzteteam geschickt. Donnerstag fand die auf Nordkorea spezialisierte Seite „NKNews“ in einem chinesischen Ärzte-Chat die Nachricht, die Mediziner seien acht Minuten zu spät gekommen. Kim sei tot.

Das sagte auch eine Journalistin, deren Onkel von 2003 bis 2007 Chinas Außenminister war. Peking hat die Meldungen entgegen seiner Praxis nicht sofort zensiert.

Viertens. Kim hat seit Silvester Verwandte in Schlüsselpositionen gebracht. Seine Schwester kam ins Politbüro.

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Ein aus Wien heimgekehrter Onkel, sagt der südkoreanische Abgeordnete und frühere Gesandte Nordkoreas in London Thae Yong-ho, kann Übergangsstaatschef werden. Südkoreas Regierung sagt derweil, Kim erhole sich.

Hat er Corona? Kim trägt keine Maske, obwohl er mit Übergewicht und Rauchen zur Risikogruppe zählt. Eine Maske hätte die Propaganda unterminiert, der Halbgott Kim sei unbesiegbar.

Besiegt das Virus ihn, könnte wie nach Stalins und Maos Tod eine Funktionärsclique das Regime stabilisieren. Oder es bricht zusammen wie die DDR. Oder Kim taucht wieder auf – und alle Aufregung war für die Katz.

Keine Corona-Infektionen – Dafür Militärübungen

Noch immer gibt es keinen offiziellen Fall einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus in Nordkorea. Machthaber Kim Jong-un versucht unterdessen, die USA mit Raketentests an den Verhandlungstisch zurückzuholen.

Quelle: WELT / Kevin Knauer

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Dieser Text ist aus der WELT AM SONNTAG. Wir liefern Sie Ihnen gerne regelmäßig nach Hause.

WamS
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Quelle: WELT AM SONNTAG

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