Israel will den Iran mit allen Mitteln davon abhalten, seinen Einfluss im Bürgerkriegsland Syrien zu vergrößern. Solange der Iran sich nicht militärisch aus Syrien zurückziehe, werde auch Israel seine Angriffe fortsetzen, sagte Verteidigungsminister Naftali Bennett. "Der Iran hat in Syrien nichts zu suchen", sagte Bennett dem staatlichen israelischen Fernsehsender Kan 11.

Nach Ansicht Bennetts wollen sich iranische Truppen an der israelischen Grenze festsetzen, um "Tel Aviv, Jerusalem und Haifa zu bedrohen". Deshalb werde Israel seine Militäreinsätze nicht einstellen, "bevor sie Syrien verlassen". Der Iran habe mit dem Coronavirus und dem Zusammenbruch der Wirtschaft "genug Probleme" im eigenen Land, sagte Bennett.

Syrien schoss israelische Raketen ab

Wenige Stunden zuvor hatte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitgeteilt, dass bei Luftangriffen auf Stellungen proiranischer Milizen und deren Verbündeter nahe der Wüstenstadt Majadin an der Grenze zum Irak 14 Menschen gestorben seien. Die Angriffe gingen den Angaben zufolge von israelischen Kampfflugzeugen aus, unter den Getöteten waren demnach Iraner und Iraker. Der israelische Verteidigungsminister übernahm in dem Fernsehinterview jedoch keine Verantwortung für die Luftangriffe.

Kurz vor den tödlichen Angriffen hatte die syrische Luftwaffe nach eigenen Angaben mehrere israelische Raketen im Norden Syriens abgeschossen. Die Raketen hätten ein Forschungszentrum in der Provinz Aleppo sowie ein Militärlager treffen sollen, meldete die syrische Nachrichtenagentur Sana.