Was hat es zu bedeuten, dass vier junge Männer innerhalb von nur 31 Tagen entschieden haben, in drei europäischen Ländern mörderische Anschläge zu begehen? Warum gerade jetzt? Warum hier? Nicht auf alle Fragen gibt es schon Antworten. Doch es gibt Muster, Verbindungslinien und Spuren.

Dresden, 4. Oktober: Um halb zehn am Abend sticht Abdullah H., 2015 als Flüchtling aus Syrien nach Deutschland gekommen, auf ein Pärchen ein, das er offenbar als homosexuell identifiziert. Einer der beiden Männer stirbt.

Paris, 16. Oktober: Gegen 17 Uhr enthauptet der aus Tschetschenien stammende und 2020 als Flüchtling anerkannte Abdoullakh A. den Lehrer Samuel Paty auf offener Straße. Paty hatte zuvor im Unterricht über Meinungsfreiheit und Mohammed-Karikaturen gesprochen.