Fast vier Jahre sind seit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt vergangen – und wohl niemand hatte erwartet, dass das nächste Kapitel der Aufklärung in Mecklenburg-Vorpommern spielen würde. Doch in dieser Woche werden zwei ehemalige Schweriner Verfassungsschützer vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestages erwartet. Der Grund: Der Nachrichtendienst im Nordosten hat potenziell brisante Informationen einer Quelle über den Attentäter Anis Amri nicht an die Ermittler des Bundeskriminalamts (BKA) weitergegeben. "Dass die Verfassungsschutzbehörde dort selbst entscheidet, was Ermittlungsrelevanz hat, sieht der Gesetzgeber nicht vor", sagt Martina Renner, die für die Linke im Amri-Untersuchungsausschuss sitzt. Hinter vorgehaltener Hand ist auch in den Sicherheitsbehörden von einer schweren Panne und Behördenversagen die Rede.