Bundeskriminalamt: Mehr Gefährder rechts und links

Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) ist die Zahl der Gefährder zuletzt sowohl im rechts- als auch im linksextremistischen Bereich gestiegen.

Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) ist die Zahl der Gefährder zuletzt sowohl im rechts- als auch im linksextremistischen Bereich gestiegen.

Berlin. Die Zahl der Menschen, die von den Sicher­heits­behörden als Gefährder eingestuft werden, ist zuletzt sowohl im rechts- als auch im links­extremistischen Bereich deutlich gestiegen. Das teilte eine Sprecherin des Bundes­kriminal­amts (BKA) dem Redaktions­Netz­werk Deutschland (RND) mit.

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Demnach galten am 1. September 73 Rechts­extremisten als Gefährder; zu Jahres­beginn seien es noch 70 gewesen, so die Sprecherin. Im Bereich Links­extremismus stieg die Zahl der Gefährder in demselben Zeitraum von sechs auf neun.

Bei den islamistischen Gefährdern verzeichnen die Sicher­heits­behörden unterdessen einen Rück­gang – nämlich von 607 zu Jahresbeginn auf 551 Anfang September. Einige von ihnen sind in Syrien oder im Irak ums Leben gekommen oder verschollen. Dorthin waren über 1000 Islamisten aus Deutschland ausgereist.

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Wer gilt als Gefährder?

Als Gefährder gelten Extremisten, denen die Sicher­heits­behörden terroristische Anschläge zutrauen. Die Zahl der jeweiligen Extremisten selbst ist jeweils sehr viel höher. Im Bereich Rechts­extremismus wurden zuletzt 33.300 Menschen dazu gezählt, von denen wiederum 13.300 für potenziell gewaltorientiert gehalten werden – aber eben „nur“ 551 als bereit gelten, im Zweifel mörderische Anschläge zu begehen.

Zumindest im rechts­extremistischen Bereich dürfte die Zahl der Gefährder nach Einschätzung der Sicher­heits­behörden weiter steigen. Denn hier wird das im Islamismus erprobte Analyse­system „Radar“, das die konkrete Gefährlichkeit islamistischer Extremisten genauer ermitteln soll, gerade auf den Rechts­extremismus übertragen. „Radar rechts“ soll ab 2022 zur Anwendung kommen.

Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungs­schutz, Thomas Halden­wang, hatte bei der Vorstellung des Verfassungs­schutz­berichts Mitte Juni erklärt, die extremistischen Aktivitäten hätten 2020 zugenommen. „Extremisten und Terroristen gehen nicht in den Lockdown“, sagte er. Bisweilen schaukeln sich die Extremismen auch gegenseitig hoch.

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