Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat einen neuen Anführer ernannt. In einer entsprechenden Audionachricht bestätigen die Dschihadisten zudem den Tod ihres bisherigen Anführers Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi. Al-Haschimi al-Kuraschi sei zusammen mit dem offiziellen IS-Sprecher Abu Hamsa getötet worden, hieß es in der Erklärung. Über den neuen Anführer Abu al-Hassan al-Haschimi al-Kuraschi ist nur wenig bekannt.

Nach Angaben der US-Regierung hat sich al-Haschimi al-Kuraschi im vergangenen Februar während eines US-Militäreinsatzes im Nordwesten von Syrien selbst in die Luft gesprengt. Er habe sich selbst getötet, um nicht für seine Taten zur Rechenschaft gezogen zu werden, sagte US-Präsident Joe Biden nach dem Tod des Dschihadisten. Er soll einer der Hauptverantwortlichen für den Völkermord an der religiösen Minderheit der Jesiden im Nordwesten des Iraks gewesen sein.

In der Botschaft kündigte die Terrormiliz zudem Vergeltung für den Tod ihres Anführers an. Die Echtheit der Botschaft ließ sich jedoch zunächst nicht überprüfen. Die Erklärung wurde über die üblichen Kanäle des IS in den sozialen Medien verbreitet.

Der IS ernannte somit seinen dritten Anführer. Der erste Anführer und Gründer der Miliz, Abu Bakr al-Bagdadi, war 2019 bei einem US-Einsatz getötet worden.

Mehrere Jahre hatte der IS große Gebiete im Irak und in Syrien kontrolliert. Mittlerweile haben die Dschihadisten ihr Herrschaftsgebiet wieder verloren. IS-Zellen sind jedoch in beiden Ländern weiter aktiv. Beobachter befürchten seit Längerem ein Wiederaufstieg der Terrormiliz.