Panorama

32-Jährige nahm Sohn mit Prozess gegen IS-Rückkehrerin gestartet

Die 32-Jährige kam Ende vergangenen Jahres zurück nach Deutschland - und wurde direkt festgenommen.

Die 32-Jährige kam Ende vergangenen Jahres zurück nach Deutschland - und wurde direkt festgenommen.

(Foto: imago/Eibner)

Verena M. soll im Sommer 2015 mit ihrem minderjährigen Sohn nach Syrien gereist sein - gegen den Willen des Vaters. Bei ihrer Rückkehr nach Deutschland wird sie sofort festgenommen. Nun steht sie vor Gericht - sowohl wegen ihrer Mitgliedschaft in der Terrormiliz als auch wegen Kindesentziehung.

Vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf hat ein Prozess gegen eine mutmaßliche IS-Rückkehrerin begonnen. Das Verfahren vor dem Staatsschutzsenat begann mit der Verlesung der Anklage, wie eine Sprecherin sagte. Die Bundesanwaltschaft legt der 32-jährigen Verena M. zur Last, im Sommer 2015 gemeinsam mit ihrem minderjährigen Sohn gegen den Willen des Kindsvaters zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) nach Syrien gereist zu sein.

Auf Befehl des IS sei sie dann in die damals von den Islamisten kontrollierte irakische Stadt Mossul weitergezogen. Später habe sie wieder in Syrien gelebt. Für ihren nach islamischem Ritus angetrauten Ehemann habe sie den Haushalt geführt und ihm so ermöglicht, für den IS zu kämpfen. Ihren Sohn habe M. im Sinn der radikalislamischen Lehre des IS erzogen, erklärte die Bundesanwaltschaft. Sie habe außerdem zwei Sturmgewehre besessen.

IS-Rückkehrerin Verena M. wurde am Frankfurter Flughafen festgenommen

M. wurde demnach 2019 in Syrien gefangengenommen und lebte dann in kurdischen Lagern. Bei ihrer Rückkehr nach Deutschland im Oktober vergangenen Jahres wurde sie noch am Flughafen Frankfurt am Main festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Ihr werden neben der IS-Mitgliedschaft die Entziehung Minderjähriger mit Gefährdung, die Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht sowie ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeworfen. Für das Verfahren wurden Verhandlungstage bis Ende Juni angesetzt.

Ende Januar hatte die Bundesanwaltschaft bereits Anklage gegen eine weitere Deutsche erhoben, die im Oktober aus einem kurdischen Lager zurückgekehrt war. Romiena S. soll mit ihrer kleinen Tochter zum IS gereist sein und dort mehrere IS- Mitglieder geheiratet haben. Zuletzt soll sie ihre kleine Tochter unter anderem zu einer Steinigung mitgenommen haben.

(Dieser Artikel wurde am Montag, 28. März 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, spl/AFP

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