Politik

Propaganda auf Telegram Polizei verhaftet deutschen IS-Übersetzer

Ob der mutmaßliche Islamist in U-Haft muss, entscheidet ein Haftrichter im Laufe des Tages.

Ob der mutmaßliche Islamist in U-Haft muss, entscheidet ein Haftrichter im Laufe des Tages.

(Foto: dpa)

Weil eine Reise nach Syrien scheitert, sucht der in Rheinland-Pfalz lebende Aleem N. eine andere Möglichkeit, um dem "Islamischen Staat" zu dienen - und findet sie im Netz. Über Telegram verschickt er aus dem Arabischen übersetzte IS-Botschaften im deutschsprachigen Raum. Nun wird er festgenommen.

Er soll Propaganda der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ins Deutsche übersetzt und hierzulande über den Messenger-Dienst Telegram verbreitet haben - nun haben Beamte des Bundeskriminalamts einen Mann in Römerberg, zwischen Landau in der Pfalz und Heidelberg, festgenommen. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe verdächtigt den Deutschen, eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben und Mitglied in einer terroristischen Vereinigung im Ausland zu sein.

Den Karlsruher Ermittlern zufolge ist Aleem N. seit Langem ein Anhänger dschihadistischer und radikalislamischer Ideen. Er soll unter anderem versucht haben, sich in Syrien vom IS militärisch ausbilden zu lassen. Außerdem habe er an Kampfhandlungen oder terroristischen Anschlägen mitwirken wollen. Jedoch scheiterte die Einreise in die IS-Gebiete den Angaben nach zweimal. Daher habe der Mann von Deutschland aus agiert.

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"Seine Aufgabe bestand vor allem darin, offizielle Texte, Videos oder Audiobotschaften des IS aus dem Arabischen ins Deutsche zu übersetzen und auf verschiedenen Kanälen des Messenger-Dienstes Telegram im deutschsprachigen Raum zu verbreiten", hieß es weiter. Der IS betrachte dies als gleichwertig mit der unmittelbaren Beteiligung am gewaltsamen Dschihad.

Ein Ermittlungsrichter sollte im Laufe des heutigen Dienstags entscheiden, ob der am Vortag Festgenommene in Untersuchungshaft kommt. Der Einsatz sei mit Ermittlungsbehörden in der Schweiz koordiniert gewesen, erläuterte die Bundesanwaltschaft. Dort habe es zeitgleich Festnahmen und Durchsuchungen gegen drei Beschuldigte gegeben.

Quelle: ntv.de, jug/dpa/AFP

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